1835
In Deutschland wird die erste mit Lokomotiven betriebene Eisenbahn auf der Strecke Nürnberg – Fürth in Betrieb genommen.
1841
Es erfolgte die Inbetriebnahme der Strecke Köln – Aachen mit Weiterführung bis zu den belgischen Seehäfen, um die hohen holländischen Zölle zu umgehen.
1846
Es reifte der Plan für eine Strecke von Düren nach Euskirchen und weiter bis Kall.
Verbände aus der Eifel, wo die Bevölkerung weitestgehend von der Land- und Holzwirtschaft lebte, forderten eine wirtschaftliche Erschließung um Industriegüter zu produzieren und diese außerhalb der Eifel vermarkten zu können.
Doch bei Überlegungen blieb es bis zum Jahre 1852
1856
Die “Eifel Verbände“ erhöhten den “Druck“.
Mit einer harschen Denkschrift erreichten sie, dass mit der Planung und dem Bau der Strecke begonnen wurde.
1864
Am 4. Oktober befuhr der erste Zug die 30 Km lange Strecke mit den Haltepunkten Düren, Vettweiß, Zülpich und Euskirchen.
Das neuerrichtete Bahnhofsgebäude mit Bewirtung wird Gottfried Hülden erwogen haben, ein Gesuch auf Konzession des Ausschanks einzureichen.
Gottfried Hülden aus Hochkirchen ehelichte Anna Maria Jöntgen aus Vettweiß.
Auf väterlichem Grundstück, errichteten sie an der damaligen Hauptstraße, heute Gereonstrasse 5 (“Bei Hämmer“) 1859 den “Gasthof Hülden“.
So reichte er gut drei Wochen vor Inbetriebnahme der Strecke sein Gesuch ein, mit einer für ihn positiven Entscheidung binnen zehn Tagen.
Der Schankraum war integriert in einem großem Wartesaal.
Da die Strecke anfangs 4 mal in beide Richtungen befahren wurde, versprach er sich sicher ein gutes Geschäft, wohl auch auf Vettweißer Kundschaft vertrauend, die der Überlieferung nach nicht ausblieb.
Nach seinem Tod im Jahre 1874 führte seine Ehefrau die Bahnhofsgaststätte sowie die eigene Gaststätte weiter, bis ihr Sohn Heinrich Hülden in dem Alter war, dass er die Geschäfte übernehmen konnte.
Um 1890 kündigte dieser den noch bestehenden Pachtvertrag
1865
Die Strecke wurde ab Euskirchen weitergebaut. Zuerst bis Mechernich und 1867 bis Kall, ehe im Jahr 1871 Tier erreicht wurde.
1880
Es folgte der Weiterbau der Strecke bis Bonn.
Die gesamte Strecke war eingleisig angelegt, wurde aber in den 1920ger Jahren von der französischen Besatzung zweigleisig ausgebaut.
1944
Vettweiß hatte den letzten noch intakten Güterbahnhof in der Region.
Der Bahnhof war strategisch wichtig für Nachschub an Menschen und Kriegsmaterial, denn der Vormarsch der amerikanischen Truppen auf Deutschland hatte begonnen und die Kämpfe im nahen Hürtgenwald nahmen dramatische Formen an.
Kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges ( 8. Mai ) wurde der Bahnbetrieb am 29.April 1945 wieder aufgenommen und auch die Bahnhofsgaststätte öffnete wieder unter einem neuen Pächter.
1955
Der Rückbau des zweiten Gleises wird vollzogen.
1961
Das alte Bahnhofsgebäude wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, der im August 1962 in Betrieb genommen wurde. Diesmal ohne Bahnhofsgaststätte.
1983
Am 23. Mai wird der Personenverkehr auf der Strecke Düren – Euskirchen eingestellt, nach fast 120 Jahren.
Jahre später verkauft die Bahn den Bahnhof an Privat. Der Bahnhof wird aufgestockt und zu einem Wohnhaus umgebaut.
Der Schienengüterverkehr verhinderte bisher den gänzlichen Rückbau der Strecke.
Die Rurtalbahn Düren versorgt über die Strecke die Papierfabrik Zülpich mit Kohle.
Mit Personen Sonderfahrten wird die Strecke Düren – Euskirchen und weiter auf der “Eifelschiene“ als “Bördebahn“ bedient.