Die Jahre 1999 - 1900
Vettweiß wurde als Ort für das Dekanatstreffen der Kirchenchöre ausgewählt. Nach der musikalischen Andacht wurde im Saale Hülden die Festversammlung gehalten [Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon, Seite 37]
Todesanzeige: Apotheker Dr. Wilhelm Nagelschmitz, Zülpich, † 12. April 1952 "im Alter von 84 Jahren" [Quelle: Stadt- und Kreisarchiv Düren, Vettweiß in der Presse, DZ 87/77]
Am 1. Adventssonntag Einweihung der jetzigen Kirche. Pfarrer ist Hermann Rütten, Bürgermeister Josef Joentgen und Schulleiter Bernhard Engels. [Informationsschrift Pfarrgemeinde St. Gereon Vettweiß von Pfarrer Willi Lennarz, Archiv Josef Esser, Band 4, Seite 229 und Zeittafel nach Archiv Josef Esser in Festschrift 75 Jahre VfR Vettweiß, Seite 132].
Der Bau der Kirche war soweit fortgeschritten, dass der Gottesdienst darin stattfinden konnte. Es fehlten jedoch noch viele Dinge, es waren noch keine Wände verfugt, die Decke war noch nicht verkleidet und der Fußboden noch nicht belegt. Auch der Turm war nur zur Hälfte aufgebaut [Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon, Seite 33].
Die feierliche Benediktion konnte durch den H. H. Weihbischof Friedrich Hünermann vollzogen werden. Das Allerheiligste wurde in feierlicher Prozession von der Notkirche in das neue Gotteshaus getragen. Anschließend feierte Pfarrer Rütten das erste Hochamt in der neuen Kirche. Die aus Vettweiß stammenden Priester Bernhard Erasmi aus Köln und der Religionslehrer Paul Ink aus Aachen ministrierten dabei [Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon, Seite 34].
Ende der Notkirche auf dem Marktplatz. [Archiv Josef Esser]
Bis 14.10.1950 wurde von Herrn Pfarrer Hermann Rütten ein Triduum unter dem Thema Mutterschaft und Mütterlichkeit für die Frauen und Mädchen gehalten. Der Pfarrer predigte an drei aufeinander folgenden Abenden [Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon, Seite 33]
Am Pfingstmontag fand das Bundesschützenfest in Vettweiß statt. Der aus Vettweiß stammende Religionslehrer Paul Ink feierte im Rohbau der Kirche das heilige Opfer. Vor der Messe wurde die neue Fahne der St. Gereon Schützenbruderschaft Vettweiß gesegnet [Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon, Seite 33]
Neubau der Lehrerdienstwohnung an der Volksschule Schulstraße. [Archiv Josef Esser, Band 4, Seite 108]
Am 1. Adventssonntag wird durch den Herrn Dechant Hamacher aus Gladbach der Grundstein der neuen Kirche feierlich gelegt. Der aus Vettweiß stammende Pfarrer Bernhard Erasmi aus Köln-Marienburg hielt die Festpredigt. Eine Kopie der Urkunde ist in den Grundstein mit eingemauert [Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon, Seite 30]
Bis 23. Oktober 1949 wurde eine Volksmission in Vettweiß durchgeführt. An die bischöfliche Behörde wurde folgender Bericht gegeben:
Soziale Struktur der Pfarre - Arbeiter, Beamte und Angestellte, Landwirte, Handwerker und Kaufleute. 1.160 Katholiken und 50 Andersgläubige. Die Mission wurde von den Franziskanermissionaren P. Heribert Schwanitz aus Bonn und P. Lukas München aus Aachen gehalten [Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon, Seite 27]
Die beiden letzten Kriegsgefangenen des 2. Weltkrieges kehrten nach Vettweiß heim. Am letzten Samstag im September 1949 kehrten Matthias Heimbach und Josef Schmitz aus russischer Gefangenschaft in der Nähe von Novosibirsk nach Hause zurück. Sie hatten sich zufällig im dortigen Lager getroffen und wurden gemeinsam entlassen. Im offenen Feuerwehrwagen wurden sie in Köln am Bahnhof von Vettweißer Honoratioren und Bürgern unterhalb der Bahn in Vettweiß willkommen geheißen. Mit Tambourcorps, Bürgern und Vereinen wurden sie anschließend durch den geschmückten Ort zu ihren Elternhäusern geleitet.
Einen Wehmutstropfen gab es allerdings, da der Vater von Josef Schmitz als Gemeindearbeiter bei Reinigungsarbeiten nach überaus starken Regenfällen tödlich verunglückte und so die Rückkehr seines Sohnes nicht mehr erlebte [Quelle: Bericht von Christian Heimbach]
Im September wurde mit dem Bau der neuen Kirche begonnen. Die Pläne hatte der Architekt Josef Op Gen Orth aus Köln entworfen. Die einstweilige Finanzierung war durch Landverkauf, Zuschuss des Bistums und freiwillige Spenden der Pfarrgemeinde gesichert. Die Maurerarbeiten wurden der Arbeitsgemeinschaft Bock aus Rölsdorf und Junkersdorf aus Vettweiß übergeben. Die Dachkonstruktion sollte die Arbeitsgemeinschaft Esser, Pieck, Schmitz und Weber aus Vettweiß übernehmen und die Dachdeckerarbeiten von der Firma Heinrich Sauer aus Sürth bei Köln ausgeführt werden. Die Ausschachtarbeiten und das Anfahren des Materials wurden im freiwilligen Hand- und Spanndienst von den Männern und Jungmännern erledigt [Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon, Seite 26]
Dr. August Heinrich Bender kam wieder frei und eröffnete 1949 die Landarztpraxis in Kelz, die er 1988 mit 78 Jahren schloss
[Dürener Zeitung 25.08.2012, Archiv Josef Esser, Band 1, Seite 78/79]
Visitation und Firmung durch H. H. Bischof Dr. Johannes Josef van der Velden [Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon, Seite 26]
Dr. Bender wurde zu zehn Jahren Haft wegen Mithilfe und Teilnahme an Gewaltverbrechen verurteilt
[Dürener Zeitung vom 25. August 2012, Archiv Josef Esser, Band 1, Seite 77/78]
Das große Friedenskreuz der katholischen Männerbewegung wurde durch die ganze Diözese getragen und hielt sich bis 03. August 1947 in Vettweiß auf [Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon, Seite 26]
Pfarrer Hermann Rütten nahm seinen Dienst als neuer Pfarrer in Vettweiß auf [Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon, Seite 25]
Abzug der amerikanischen Truppen aus Vettweiß. [Archiv Josef Esser, Band 1, Seite 76]
Pfarrer Matthias Josef Gerards starb nach kurzer und schwerer Krankheit. Er wurde unter allseitiger Teilnahme seiner Pfarrgemeinde am 11. Juli 1946 zur letzten Ruhe gebettet und auf dem Vettweißer Friedhof beerdigt [Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon, Seite 25]
Feierliche Einweihung der Notkirche um 18.00 Uhr durch Herrn Dechant Klaßen aus Froitzheim. Einen Tag später wurde das 1. heilige Messopfer in der Notkirche gefeiert [Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon, Seite 24]
Es konnte mit dem Aufbau der Notkirche begonnen werden. Der Rohbau war dann am 13.09.1945 fertiggestellt [Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon, Seite 24]
Die Pfarrkirche wird gesprengt. Die Trümmer werden zur Anlage eines Feldflughafens im Geländedreieck Vettweiß - Kelz - Gladbach verwandt [Zeittafel nach Archiv Josef Esser in Festschrift 75 Jahre VfR Vettweiß, Seite 131].
Nach dem Waffenstillstand kehrten die Evakuierten zurück in ihren Heimatort und der Gottesdienst fand zuerst in der Wirtschaft Weyenberg und später in der Nähschule des Klosters statt. Ortsbürgermeister Junkersdorf gelang es schließlich, von den Amerikanern eine Baracke vom Flugplatz als Notkirche zu bekommen und sie auf dem Marktplatz aufzustellen [Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon, Seite 23]
Der Kommandant eines US-Regimentes aus Texas, ein Jude, der mit der Truppe Vettweiß besetzt hatte, ließ den damaligen Bürgermeister Josef Junkersdorf zu sich kommen und erklärte, dass nach 24 Stunden die Kirche gesprengt würde, weil ihre Trümmer zur Anlage eines Flupplatzes im Geländedreieck Vettweiß-Kelz-Gladbach benötigt würden. Man bot ihm die Trümmer der anderen bereits zerstörten Häuser an, doch alles war vergebens. Der Befehl zur Zerstörung wurde gegeben. Ob es sich um einen Racheakt für die Vernichtung der Synagoge handelte? Es wurde erlaubt, die Inneneinrichtung der Kirche in Sicherheit zu bringen, die Zeit war zu kurz und der weitaus größte Teil der Bevölkerung war evakuiert. Es konnte nur wenig gerettet werden.
Die Bänke, der Maria-Hilf-Altar, die Herz-Jesu- und Muttergottes-Statue, die Kreuzwegstationen und ein wertvolles Holzkruzifx, das wahrscheinlich um 1400 geschaffen wurde, konnten vor der Zerstörung bewahrt werden. Die wertvollsten Gegenstände wie die Altäre und die kleinste Glocke fielen der Sprengung zum Opfer [Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon, Seite 22 - 23]
Amerikanische Truppen eroberten Vettweiß. Am Vormittag stellen sich Teile des US Infanterie-Regiments 16 im Ostrand des Vettweißer Busches zum Angriff auf Vettweiß bereit. Der Gegner nimmt den Westteil des Ortes, kann hier für kurze Zeit gestoppt werden. Am Nachmittag jedoch dringt der Gegner auch in den Ortsteil ein und besetzt diesen
[Quelle: Manfred Groß zu Ortsverluste im Kreis Düren 1944 - 1945, Archiv Josef Esser, Band 4, Seite 119]
Lehrerdienstwohnung an der Volksschule in der Schulstraße wurde zerstört durch Fliegerangriff. [Archiv Josef Esser, Band 4, Seite 108]
Nachts gegen 23.30 h stürzte ein britisches Militärflugzeug brennend ins freie Feld, Engländerinnen besuchten im Jahre 2001 die Bomber-Absturzstelle. [Zeitungsartikel: Vor 57 Jahren starb Bruder bei Kettenheim, Archiv Josef Esser, Band 1, Seite 73]
Die beiden größten Glocken aus der Kirche mussten der Rüstungsindustrie zur Verfügung gestellt werden
[Archiv Esser, Band 2, Seite 18]
Aus unseren Dörfern wurden die jüdischen Bürger aller Altersgruppen in die Konzentrationslager abtransportiert und dort ermordet
[Gemeindegeschichte Vettweiß: Internet 17. Dezember 2012]
Der „Verkehrsknotenpunkt“ Dreifaltigkeitskapelle war für die Vettweißer Bevölkerung sicher immer von Bedeutung. Neben der Kapelle hat ein Gasthaus gestanden, in welchem es vermutlich zu nicht zu unterschätzenden Begegnungen kam. Hier erfuhren die Einheimischen von den vorbeiziehenden Reisenden die Neuigkeiten aus der großen weiten Welt. Das Hofgebäude fiel amerikanischen Bomben zum Opfer. [Informationsschrift Pfarrgemeinde St. Gereon Vettweiß von Pfarrer Willi Lennarz und Archiv Josef Esser, Band 4, Seite 229]
Sterbetag des in Kierdorf lebenden Pfarrers Leo Fettweiß. [Maschinenschriftliche Abhandlung zum Thema „Die sieben Schöffen von Wys im Jahre 1383, Archiv Esser, Band 4, Seite 65 - 69]