Schon vor der Jahrtausendwende tauchen erste schriftliche Nachrichten bzw. bloße Erwähnungen der Ortsnamen auf. Es sind in der Regel Nachrichten, die mit kirchlichen Verhältnissen in Zusammenhang stehen. Das ergibt sich allein schon aus der Tatsache, dass Kirchen und Klöster bei der Gestaltung und Prägung unseres Lebensraumes ganz nachhaltige Funktionen ausübten, nicht zuletzt aber auch daraus, dass sie das Wissen und die Mittel hatten, sich schriftlich auszudrücken. Eng mit den kirchlichen Verhältnissen verbunden waren die adeligen Häuser, die mit den Kirchen bei Schenkungen, Kaufverträgen, Stiftungen usw. verhandelten, aus denen sich aber auch zum größten Teil der Nachwuchs für Klerus und Klöster rekrutierte. Nach einer umstrittenen Urkunde aus dem Jahre 889 wird die Kirche in Froitzheim von dem deutschen König Arnulf von Kärnten an das Bistum Osnabrück geschenkt.
Die Abtei Prüm hatte schon im Jahre 893 Einkünfte in Sievernich. Gladbach und Lüxheim werden 922 schriftlich erwähnt. 931 schenkt der Kölner Erzbischof Wichfried dem St. Ursula Stift in Köln die Kirche und Ländereien in Kelz. Ob das in der gleichen Urkunde genannte Wulesheim Jakob- oder Frauwüllesheim meint, ist nicht geklärt. Mersheim wird 942 und Soller 989 bei Schenkungen an die Kölner Abtei Groß St. Martin genannt. Im nächsten Jahrhundert sind es Müddersheim 1057 und Vettweiß 1059, die in Schenkungen an Klöster erscheinen. Auch Kettenheim und Frangenheim sind schon im 11. Jahrhundert, 1072 bzw. 1099, in Urkunden zu finden. Diese nüchternen Jahreszahlen sagen zunächst nicht viel aus. Sie beweisen aber die Existenz der genannten Orte, die sicherlich schon lange vor diesen Daten bestanden und christliche Einwohner hatten.
Schon in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung haben römische Legionäre das Christentum über die Alpen gebracht. Hier kann an den Patron der Pfarre Vettweiß, den hl. Gereon, erinnert werden. Als Anführer einer Abteilung der Thebäischen Legion verweigerte er als gläubiger Christ mit seinen Soldaten die Verfolgung von Glaubensgenossen und wurde um 300 in Köln erschlagen. Aber erst im 6. und 7. Jahrhundert, als iroschottische Mönche unseren Landstrich missionierten, setzte sich das Christentum endgültig durch. Erste Pfarrgründungen und Kirchenbauten können für die Zeit um 900 angesetzt werden. Da es bisher keine exakten archäologischen oder schriftlichen Anhaltspunkte gibt, ist man auf erprobte Vermutungen angewiesen, z.B. die Ableitung von den Patrozinien. Der als Patron der Franken besonders hoch verehrte hl. Martin, aber auch andere westfränkische Heilige, wie Amandus, der mit seinem mächtigen Schwert den kriegerischen Franken imponierende Michael, vom 10. Jahrhundert an auch die heiligen Gangolfus und Johannes der Täufer lassen als Schutzpatron auf frühere Kirchengründungen schließen. So darf man für die Pfarren in Froitzheim, Müddersheim, Kelz und Sievernich auf Grund der Patrozinien annehmen, dass sie vor dem Jahr 925 gegründet wurden.