Seit Jahrhunderten wird der Krautwischtag ( mundartlich: Krockwoisch) im katholischen Rheinland, aber auch in vielen anderen Gegenden Deutschlands, in den Alpenländern und Westeuropa am Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel, am 15. August, begangen.
Die Wurzeln der Kräuterweihe gehen weit zurück, bis in die keltische Zeit.
Bei den keltischen Völkern galt die Kräuterweihe als Natur- und Erntedankfest, als eine Ehrung verschiedener Götter.
Die christliche Missionierung bewirkte, dass dieser Brauch unter christliche Führung gestellt wurde.
Im 8. Jahrhundert wurde das Brauchtum der Kräuterweihe für kurze Zeit verboten, bevor sie dann endgültig unter den Segen Mariens gestellt wurde.
Schützen, so der Glaube, sollten die Kräuter gegen Krankheit und Gefahren.
Helfen für eine gute Ernte, Eheglück und vieles mehr.
Die katholische Kirche sieht die Kräuterweihe als Ausdruck für die Achtung der Schöpfung an, und die Heilkraft von Kräutern als Symbol für die Zuwendung Gottes an den Menschen.
Der Zusammenhang zwischen Kräutern und der Gottesmutter beruht auch auf vielen Legenden aus der Frühzeit der Kirche.
Der traditionelle Kräuterwisch (oder Krockwöisch) besteht aus Getreide-, Heil- und Gewürzpflanzen.
Es sollen immer 7 Kräuter in einem Wisch zusammengefasst sein, wobei auch Wische von 12 und 15-facher Zusammenstellung bekannt sind.
Zusammensetzung eines 15ner Wisches
Nach einer Überlieferung von Lenchen Weber geb. Engels (* 1909 - + 2002)
Krockwoisch Krautwisch
Bletzkrock Blitzkraut/Johanniskraut
Dondekrock Donnerkraut/Weidenröschen
Bendeknöpp Wiesenknopf
Bettstrüh Bettstroh/Oregano
Beifoss Beifuß
Wurmkrock Wurmkraut/Rainfarm
Herrjottsnäl Herrgottsnägel
Hafer Hafer
Jaersch Gerste
Koon Roggen
Leverjüedelche Libera Gürtelchen
Leverklettche Libera Klettchen
Schafsgarbe Schafsgarbe