Vettweiß - Historischer „Verkehrsknotenpunkt“

Dreifaltigkeitskapelle erstrahlt in neuem Glanz

Die im Jahre 1680 erbaute Dreifaltigkeitskapelle ist der einzig noch vorhandene Sakralbau, der die lange Geschichte des Dorfes Vettweiß bezeugt.


Heute liegt die Kapelle vereinsamt im Feld nördlich von Vettweiß. In früheren Jahren war sie zu Recht als Verkehrsknotenpunkt zu betrachten.

Zum einen führte die vor mehr als 1000 Jahren aufgelassene Aachen-Frankfurter-Heerstraße unmittelbar an der Kapelle vorbei; eine ehemals bedeutende Krönungs-, Handels- und Pilgerstraße. Hier zogen einst die in Frankfurt gewählten deutschen Kaiser nach Aachen zur Krönung.


Zum anderen entstanden im Mittelalter zur Aufnahme der kranken und müden Wanderer und zur Versorgung der durchreisenden Fuhrleute, an bedeutenden Verkehrsstraßen Gast- und Siechenhäuser. So entstand an der Vettweißer Kapelle ein Gasthaus mit einem landwirtschaftlichen Betrieb.


Es kann angenommen werden, dass für die Vettweißer Bevölkerung der „Verkehrsknotenpunkt“ Dreifaltigkeitskapelle von großer Bedeutung war. Man wanderte dorthin, um von den vorbeiziehenden Reisenden Neuigkeiten aus der großen weiten Welt zu erfahren, aber auch um zu beten.


Das Gasthaus und die Wirtschaftsgebäude wurden durch Bombenabwürfe 1942 gänzlich zerstört, allein die Kapelle blieb unversehrt. Vor diesem Hintergrund ist es ein Anliegen des Heimat- und Geschichtsvereins Vettweiß und weiterer Unterstützer, dieses historisch bedeutende Bauwerk zu einem Platz zu machen, an dem man verweilen möchte und gleichzeitig die bedeutsame Vergangenheit des Ortes zu erfährt. So beschreibt eine kürzlich aufgestellte Infotafel die Historie der Aachen-Frankfurter-Heerstraße und der Kapelle. Auf Anregung aus der Bevölkerung laden nun 2 Bänke zur Rast ein. Wandern, radeln Sie zur Dreifaltigkeitskapelle und genießen Sie im Schatten der Bäume den Blick auf die Kapelle, die eigens angelegte Wildblumenwiese und die Weite der Felder. Und während Sie an diesem historischen Ort Ihre Gedanken schweifen lassen, denken Sie vielleicht auch an die „3 wissen Juffere“, die der Legende nach auf dem „Sielepättche“ zur Kapelle wandelten und dort verschwanden. Der damalige Gastwirt wollte neben den bestehenden drei Pappeln, eine vierte anpflanzen, allein sie verdorrte ein ums andere Mal. Der Leser möge selbst entscheiden, ob die Dreifaltigkeit oder die „3 wissen Jufferen“ ihren Anteil daran haben.


Für weitere Informationen rund um die Dreifaltigkeitskapelle wird verwiesen auf den Artikel von Dr. Hermann Courth auf unserer Webseite.

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