Vier Generationen - Lehrergeschlecht Körver

Der Chronist Jakob Rommerskirchen, Pastor in Vettweiß von 1602 bis 1655 berichtet, dass bei dem Überfall der Hessen während des 30jährigen Krieges im Jahre 1642 der Küster und Lehrer Hamacher gefangengenommen worden sei und sich mit 20 Talern habe freikaufen müssen. Einer weiteren Überlieferung Rommerskirchen zufolge,waren nach dem “Hessenkrieg“ nachstehende Lehrer in Vettweiß tätig:

Reyleder Gerhard - Landerbohr Johann - Haupt Thomas - Baufenberg Jakob

In seiner Überlieferung gibt Rommerskirchen weiter Aufschluss über Bezahlung und Aufgabe der Lehrer, wobei das Amt des kirchlichen Organisten und das des Lehramts stets miteinander verbunden waren. So erhielt z.B. Jakob Baufenberg außer seinem Gehalt als Organist zwei Malter Roggen dafür, dass er besonders arme Kinder unentgeltlich unterrichtete. Er hatte sich verpflichtet Kinder so weit zu fördern, dass sie nach 3 bis 4 Jahren in der Lateinschule mitarbeiten konnten. Dafür die Extrazahlung.

(Malter ist ein altes Getreidemaß und nach Regionen sehr unterschiedlich in Liter und Scheffel unterteilt. So ist ein Malter einmal in 10 Scheffel gleich 150 Liter unterteilt, mal werden 12 Scheffel mit 120 Liter berechnet oder gar 12 Scheffel mit 1248 Liter. Auffallende Unterschiede von Nord nach Süd, von West nach Ost, über das Reich verteilt.)

Zwei Tatsachen sind aus dieser kurzen Übersicht bemerkenswert. Zunächst sind die hier als teilweise Hauptlehrer aufgeführten Personen von 1642 an namentlich lückenlos aufgeführt.Dann hat das “Lehrergeschlecht“ Körver über vier Generationen fast 200 Jahre Schul und Erziehungsarbeit in Vettweiß geleistet.

Wahrlich ein “Ehrenblatt“ für Familie und Gemeinde.

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Jahr: 1830 1863 1874 1913 1928 1934 1943 1948 1949
Schüler: 170 200 180 216 160 186 125 187 202

{/sliders} {slider Das Schulgebäude|orange|closed}

Französische Truppen, die, während des Pfälzischen Erbfolgekrieges von 1688 bis 1697, Vettweiß im Jahre 1689 überfielen, setzen Wohnhäuser, Backstuben und die Schule in Brand. Lediglich 30 Wohnhäuser blieben unbeschädigt, so dass der Unterricht in der Stube des Küsters abgehalten wurde.

Die Gemeinde begann im Jahre 1800 auf dem “Büchel“ (heute Markt 4) mit dem Bau einer neuen Schule, bestehend aus einer Lehrerwohnung und eines Klassenraumes. Einweihung war im Jahre 1802.Aufstockung des Schulgebäudes 1854 um eine weitere Lehrerwohnung und eines Klassenraumes. 1857 folgte noch ein Klassenraum, so dass nunmehr 3 Klassenräume und 2 Lehrerwohnungen zur Verfügung standen.

Die Gemeinde entschloss sich im Jahre 1892, die Aufnahmekapazität der Schule ist längst überschritten, zu einem Neubau an der heutigen Schulstrasse, bestehend aus zwei Lehrsälen und zwei Lehrerwohnungen. Somit standen insgesamt fünf Lehrsäle und vier Wohnungen zur Verfügung. Mit der Zeit reifte der Gedanke, die beiden Schulgebäude zu vereinen. Darum startete 1942 die Erweiterung an der Schulstrasse. Angebaut wurde der Südflügel mit zwei Lehrsälen, einem Amts und einem Lehrerzimmer. Die Lokalitäten wurden nach innen gelegt und der ganze Bau einheitlich ausgerichtet. Benutzt wurden nun drei Säle, der vierte wurde zu einem Turnsaal eingerichtet. Die ganze Inneneinrichtung wurde erneuert. Es wurden angeschafft: 50 Zweisitzer, 3 Schiebetafeln, 8 Schränke, 2 Lehrerpulte, 1 Amtszimmereinrichtung und sämtliches Turngerät.

Organisch mit dem Schulgebäude wurden auch die Wohnungen verbunden. Die Anlage: Vier Wohnungen und vier Lehrsäle bildeten nun ein Ganzes, eine Musteranlage. Leider fehlten die Heizkörper, so dass die eingebaute Heizungsanlage nicht benutzt werden konnten.

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Die den folgenden Tabellen angebene Zeitspannen stellt die aktive Lehrzeit dar.